Freitag, 26. Juni 2015

Rezension: Amy & Matthew, Was ist schon normal - Cammie McGovern





Originaltitel: Say what you will
Autor: Cammie McGovern
Übersetzt von: Beate Brammertz
Verlag: Heyne
Preis: € 14,99 [D]
Einband: Hardcover
Seitenanzahl: 352
Reihe: -
Wertung: ♥ ♥ ♥ ♥



Ein tolles Buch über eine ungewöhnliche, aber besondere Liebesgeschichte zwischen zwei Teenagern, die mit ganz unterschiedlichen Problemen zu kämpfen haben.

Klappentext

Die Geschichte einer großen Liebe, die sich gegen alle Widerstände behauptet

Die 17-jährige Amy ist ein besonderes Mädchen. Sie kann nicht sprechen und nicht ohne Hilfe laufen. Aber sie ist unglaublich klug und wahnsinnig hübsch – zumindest in den Augen ihres Klassenkameraden Matthew, der auch nicht so ist wie die anderen. Vor allem mit Nähe hat Matthew ein Problem. Doch genau die sucht Amy, die genug davon hat, wie ein rohes Ei behandelt zu werden. Im letzten Jahr der Highschool beschließt sie, dass das Leben jetzt beginnen muss. Und sie verliebt sich in den sensiblen Matthew. Dann aber begeht sie auf dem Abschlussball einen verhängnisvollen Fehler und verletzt Matthew zutiefst. Wird er ihr verzeihen?

Meinung

Dieses Buch hat mich sofort neugierig gemacht, als ich das erste Mal davon gehört habe, denn die Geschichte hört sich wirklich besonders und außergewöhnlich an. Als ich das Buch dann gelesen habe, habe ich zur selben Zeit von der Schule aus ein Sozialpraktikum in einer Behinderteneinrichtung gemacht, weshalb das Buch einfach perfekt gepasst hat.

In der Geschichte geht es um die 17 jährige Amy, die weder sprechen, noch alleine laufen kann. Auch wenn Amy sich vielleicht äußerlich von anderen in ihrem Alter unterscheidet, ist sie innerlich trotzdem ein ganz normaler Teenager. Leider hatten ihre Mitschüler nie die Möglichkeit das herauszufinden, denn Amy wurde ihre gesamte Schulzeit immer von Lehrern oder erwachsenen Betreuern begleitet, In ihrem letzten Jahr an der Highschool möchte sie genau aus diesem Grund etwas ändern und endlich ihre Mitschüler kennenlernen und Freunde finden. Besonders Matthew hat sie neugierig gemacht, denn auch er scheint anders zu sein wie der Rest. Von nun an wird sie von ein paar Mitschülern, darunter auch Matthew, durch den Schulalltag begleitet und Amy beginnt sich endlich wie ein normaler Teenager zu fühlen. Sie lernt Matthew näher kennen, verliebt sich zum ersten Mal und lernt, was Freundschaft bedeutet und wie wichtig sie sein kann.

Ich persönlich fand das Buch bis ungefähr zur Hälfte wirklich klasse. Danach hat es mir zwar immer noch gefallen, aber nach einem bestimmten Ereignis fand ich die Handlung leider etwas unrealistisch. Wenn man darüber hinweg sieht, ist das Buch allerdings wirklich gelungen, denn es behandelt ein wirklich interessantes Thema. Es wird nicht nur auf Amys Behinderung eingegangen, sondern auch auf Matthews psychische Probleme wie z.B. seine Zwangsstörung und die Panikattacken. Ob sich das auch so im realen Leben abspielen könnte, weis ich nicht, aber dennoch ist die Geschichte wirklich mal was anderes und definitiv keine typische Liebesgeschichte. Das Buch zeigt, dass man auch mal hinter die Fassade schauen sollte, man sich nicht hinter seinen Problem verstecken sollte und dass Freunde das wichtigste sind, das man haben kann.

Amy kommt eigentlich gut mit ihrer Behinderung zurecht, aber als sie merkt, dass sie im Grunde keine Freunde hat, will sie in ihrem letzten Schuljahr endlich mehr am Schulleben teilnehmen. Anfangs fühlt sie sich ziemlich ausgeschlossen, aber mit der Zeit lernt sie ihre "Begleiter" immer besser kennen und es entstehen wirklich Freundschaften. Matthew hat sie schon immer irgendwie neugierig gemacht und als sie sich besser kennen lernen, verliebt sich Amy auch tatsächlich in ihn.
Auch wenn Amy gut mit ihrer Behinderung zurecht kommt, versteckt sie dennoch ihre Gefühle und versucht den anderen nicht zu zeigen, dass es sie trifft wie sie teilweise behandelt wird und man ihr nichts zutraut. Am Anfang war mir Amy noch ziemlich sympathisch, aber zum Ende hin konnte ich ihre Handlungen und ihre Verhalten immer weniger nachvollziehen,
Matthew ist ebenfalls ein Aussenseiter und hat nicht wirklich viele Freunde. Er besitzt zwar kein körperliches Handicap, hat aber ziemlich starke psychische Probleme, die ihn ziemlich einschränken. Die Arbeit mit Amy scheint erst ein Herausforderung zu sein, aber er merkt schon bald, dass sie ihm eigentlich sogar hilft. Er findet in Amy eine Freundin und verliebt sich in sie. Er erlebt mit ihr Dinge, die er alleine nie gemacht hätte und beginnt langsam aus sich heraus zu kommen. Matthew war mir sofort sympathisch und blieb es auch bis zum Schluss. Er war in meinen Augen der Vernünftigere der beiden.

Ich finde die Idee der Geschichte wirklich gelungen, denn es ist mal eine ganz andere Liebesgeschichte und es werden in dem Buch auch Probleme behandelt, über die ich noch nichts gelesen habe. Wie ich schon geschrieben habe, war die Handlung teilweise etwas unrealistisch, vorallem ab der zweiten Hälfte. Ich hätte die Geschichte anders verlaufen lassen, aber gestört hat es mich jetzt auch nicht großartig. Ich finde es toll, dass mal eine Liebesgeschichte der anderen Art geschrieben wurde und ein klein wenig hat mich das ganze an "Ein ganzes halbes Jahr" erinnert, in einer "jüngeren Version".

Den Schreibstil fand ich sehr schön, denn er beschreibt gut die Gefühle der beiden Protagonisten. Das Buch erzählt abwechselnd Amys und Matthews Sicht, so dass man einen Einblick von beiden Charakteren bekommt.

Das Ende fand ich eigentlich gut und es passt zum Buch, aber ich hätte es warscheinlich doch anders gestaltet. Es blieben ein paar Fragen offen, zu den ich gern noch mehr erfahren hätte.

Fazit

Ich mochte das Buch trotz der "Mängel" wirklich gerne. Die Geschichte ist mal was ganz neues und behandelt zwei interessante Themen die auf eine liebenswerte Weise aufeinander treffen. Ich kann das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen und lasst euch nicht von der besagten zweiten Hälfte abschrecken, denn das ist nur meine Meinung und es kann sein, dass ihr das "Ereignis" garnicht als störend empfindet. 
Wenn ihr mal eine ganz andere Liebesgeschichte sucht oder ein Buch in dem es um Probleme, sowohl um körperliche als auch um psychische, dann kann ich euch das Buch nur weiterempfehlen!
Von mir bekommt das Buch 4 Kekse ♥

1 Kommentar:

  1. Hey,
    Das Buch habe ich jetzt schon öfters auf Blogs gesehen. Ich dachte erst, es wäre eine eher oberflächliche Lektüre,aber da es doch scheinbar auch um ernstere Probleme geht,werde ich mir das Buch wohl auch mal genauerer anschauen!

    Liebe Grüße
    Jessi

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